Verband der heimatkundlich-

historischen Vereine Saarlouis e.V.


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Tagesfahrt nach Traben-Trarbach

und Besichtigung der Festungsruine Mont Royal

Am vergangenen Wochenende besichtigte der Heimatkundeverein SLS-Neuforweiler die Festungsruine Mont Royal in Traben-Trarbach. Diese befindet sich auf dem Bergrücken einer Mosel-Flussschleife auf circa 300 m Höhe. Die Feste Mont Royal wurde im Zuge der Reunionspolitik Ludwigs XIV. ab 1687 nach Plänen der Festungsbaumeister Sébastien Le Prestre de Vauban und Thomas de Choisy erbaut, und sollte Basis für Sicherung und Expansion gegenüber den deutschen Kurfürsten in Trier, Mainz, Köln und in der Pfalz sein. Die Anlage wurde von circa 8000 Soldaten und mit erheblichem finanziellem Aufwand erstellt. Die Maße sind beachtlich: eine Fläche von 50 Hektar, bei einer Länge von bis zu 1600 Metern und einer Breite von bis zu 750 Metern, der Wall verlief über 2920 Meter bei einer Höhe von bis zu 25 Metern. Die Zitadelle der Festung wurde von fünf Bastionen geschützt. Geplant war eine Besatzung von circa 8500 Soldaten und 3000 Kavallerie-Pferden. Die sehr große Festung auf nicht-französischem Territorium belastete den französischen Staatshaushalt erheblich. Gemäß den Bestimmungen des Friedens von Rijswijk 1697 wurde an der Mont Royal mit Sprengungen begonnen.


Nach Schleifung der Festungsruine zogen sich viele Pioniere und ansässige Handwerker in französische Gebiete zurück, insbesondere in die ebenfalls von Vauban sowie Choisy, seit circa 1683 fertig gestellter Festung Saarlouis. Das Kirchenbuch von Mont Royal (mit den Tauf-, Ehe- und Todes-Daten) wurde mit nach Saarlouis genommen (und ist heute noch im dortigen Archiv abgelegt), was dafür spricht, dass ein Großteil der Mont Royaler nun in Saarlouis bzw. den angrenzenden Hufen und Waldgebieten eine zumindest kurzzeitige Heimat fanden. Dieser Bezug zu Festungsbaumeistern und Bevölkerung hat die Eindrücke und Vorträge vor Ort noch spannender gestaltet.


Das Rahmenprogramm der Tagesfahrt umfasste darüberhinaus ein kräftiges saarländisches Frühstück mit Lyoner und Schnaps, nachmittags den kurzweiligen Aufenthalt in der Mosel-Stadt und abends ein gemütliches Essen im Hermeskeiler Hof. Der Verein konnte dabei 5 neue Mitglieder begrüßen.