Verband der heimatkundlich-

historischen Vereine Saarlouis e.V.


Das BeDer Tross zieht los – September 1939aumaraiser Schloss in einem Gemälde von Hans Nicola

Ausstellung Die Räumung der Roten Zone

Unter dem Titel „Die Räumung der Rote Zone“ zeigt die Ausstellung hunderte von Fotos, aber auch Kleiderkarten, Essensmarken, historische Augenzeugenberichte und viele Gegenstände aus der Zeit der Evakuierung. In Zusammenarbeit mit den Saarlouiser Heimatkundevereinen hat der Verein für Mundart und Geschichte Beaumarais diese spannende Ausstellung konzipiert. Aus Kindheitserinnerung oder den Schilderungen von Eltern und Großeltern wissen viele Saarlouiser Bürger noch um die Evakuierung am 1. September 1939, als man sein Hab und Gut zusammentrug und sich mit Gespannen, Fahrrädern und Handkarren auf den Weg machte in eine ungewisse Zukunft. Nach fünf Tagen Fußmarsch erreichten die Beaumaraiser das Örtchen Börfink im Hunsrück. Von dort ging es weiter nach Nonnweiler und schließlich mit dem Zug nach Thüringen.

Von den Erlebnissen unterwegs und vor Ort im Evakuierungsgebiet erzählt die Ausstellung. Der Verein für Mundart und Geschichte hat dazu eine Chronik herausgebracht, in der unter anderem die Erinnerungen des Beaumaraiser Lehrers Antonius Bund an die Räumung der „Roten Zone“ festgehalten sind. Die Rote Zone war ein so genanntes „Freimachungsgebiet“ im Zweiten Weltkrieg. Sie verlief entlang der deutsch-französischen Grenze und zwischen den Wehranlagen des Westwalls. Der Bereich war etwa 400 Kilometer lang und 10 Kilometer breit. Dort lebten eine Million Menschen, die zwischen 1939 und 1945 teilweise mehrfach in das Innere des Deutschen Reiches evakuiert wurden.


Text: Sabine Schmitt


(alle historischen Fotos: Hans Nicola, Beaumarais)