Verband der heimatkundlich-

historischen Vereine Saarlouis e.V.


Verein für Heimatkunde Neuforweiler e. V.


Das Fehlen einer Neuforweiler Orts-Chronik im 7. Saarlouiser Stadtteil war der eigentliche Auslöser für die Gründung eines Arbeitskreises Heimatgeschichte Neufor-weiler am 1. Januar 1995. Auf Initiative von Jürgen Kölb (†) wurden Marie-Luise Groß, Manfred Kerren und Ottmar Himbert (†) zur Mitarbeit gewonnen. Ziel des Arbeitskreises war es, die eigene Ortsgeschichte zu sammeln, zu archivieren und die Heimatgeschichte den Einwohnern von Neuforweiler durch historische Fotoausstellungen, Heimatabende und 

Herausgabe  einer Dorfchronik transparenter werden zu lassen. Circa 4.000 historische Fotos wurden bis heute gesammelt, die erste historische Bilderausstellung fand im Mai 1995 statt. Viele Interviews wurden mit noch lebenden Zeitzeugen durchgeführt. Die französischen Archive in Metz und Nancy wurden für Recherchen aufgesucht. Ortsgeschichte ist immer auch ein Teil der Identität der Einwohner, die oft unwiderruflich verlorengeht, wenn sie nicht rechtzeitig aufgezeichnet wird.

Um die Initiativen des Arbeitskreises bezüglichen der beabsichtigen Dorfchronik auf eine größere finanzielle Basis zu stellen wurde im November 1996 (Eintragung ins Vereinsregister Februar 1997) der Förderverein Dorfchronik Neuforweiler e.V. gegründet. 14 anwesende Gründungsmitglieder fanden sich zur Beratung einer Vereinssatzung und Wahl des ersten Vorstands ein. Die Gemeinnützigkeit wurde anerkannt. Schnell konnten circa 50 Fördermitglieder gewonnen werden.


Vorsitzender: Jürgen Kölb

Stellv. Vorsitzender: Manfred Kerren

Schriftführer: Gerhard Kremp

Schatzmeisterin: Hertha Mross-Hoen

Besitzer: Dr. Hermann Maisant und Ottmar Himbert

Kassenprüfer: Rudolf Balzer und Dieter Neu

Mit den Jahren sammelte der Verein viele Beiträge, neben den Vorstandsmitgliedern auch verfasst durch die heute (in 2015) allesamt verstorbenen Werner Müller, Manfred Blaß, Peter Bohlen sen., Christa Winter, Klara Schmitt, Agnes Schirra, Paul Rihm, Gerhard Blug und Hans Rigot. In 2001 wurde dann die 200-seitige erste Chronik Unser Dorf Neuforweiler Geschichte veröffentlicht (heute vergriffen, Druckdatei mit Insolvenz des Herstellers verloren gegangen), inhaltlich hauptsächlich mit Bedofinger Anekdoten und Chroniken örtlicher Vereine. Bereits in 2004 wurde dann die zweite Chronik Geschichte von Neuforweiler – im Zuge der 300-Jahr-Feier des Dorfes – sehr erfolgreich verlegt. Schwerpunkte bilden geschichtliche Aspekte wie Herkunft des Wappen, Bann, Grenzsteine/Wegekreuze und Werdegang des Dorfes aber auch 

detailliertes Wissen zu den Institutionen wie Kirchen, Höfen, Gasthäusern, Glashütte und Bergbau sowie chronologische Übersichten zu Persönlichkeiten wie Pastören und Lehrern. Nach erfolgreicher Durchführung des Festivitäten und Abschluss der Chronik-Arbeiten trafen sich die Mitglieder und gaben sich eine Satzung und firmierten in 2005 um zum Verein für die Heimatkunde SLS-Neuforweiler e.V.

Im Jahr 2009 wollte der langjährige Vorsitzende Jürgen Kölb dann aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegen. Der hohe Altersdurchschnitt des Vorstands und die geringen Aktivitäten brachten sogar Überlegungen zur Vereinsauflösung hervor. Innerhalb der außerordentlichen Mitglieder-Versammlung erklärte sich dann unter Vorsitz des frischen Neuforweiler Stadtverordneten Michael Hoen eine gute Mischung aus jungen wie älteren Mitgliedern bereit, die Geschicke des Vereins weiter zu führen.


Der heutige Vorstand:

Vorsitzender: Michael Hoen

Stellv. Vorsitzende: Cindy Mathis

Schriftführerin: Tatjana Quirin (zuvor Ines Hesidens, geb. Selzer)

Schatzmeisterin: Michaela Heßlinger

Beisitzer: Walter Gill, Dieter Neu, Klaus Meinecke und Peter Reiter

Kassenprüfer: Willi Heible, Elmar Hubertus und Heinrich Ney (rollierend)

In 2010 wurde Jürgen Kölb für sein langjähriges Engagement zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Leider verstarb er viel zu früh, um dem neuen, jungen Team sein vielfältiges Wissen weiterzugeben. Noch kurz vor seinem Tod veröffentlichte er im Eigenverlag eine Biographie zu Pater Albert Maisant, der beim Missons-Brunnenbau in Bolivien verstarb. Seit Anfang 2011 übernimmt der Verein auch die dörfliche Organisation des Saarlouiser Wettkampfes der Stadtteile Wallpartie. In diesem Zuge wurden wiederum viele neue Mitglieder gewonnen. Heute zählt der Heimatkundeverein 70 Mitglieder, somit knapp 2-% der Bevölkerung. Sprecher der Sparte innerhalb des Vereins sind der Sport-Beirat der Kreisstadt Saarlouis Peter Reiter sowie der stellvertretende Vorsitzende des Sport-Stadtverbandes Klaus Meinecke und das organisatorische Talent Michaela Heßlinger. Bereits im Jahr 2011 wurde ein fulminanter Sieg errungen und seit dem jedes Jahr mit einem Platz auf dem Treppchen abgeschlossen. (Bild: Jürgen Kölb, Heiner Groß, Michael Hoen)

Da die geschichtliche Aufarbeitung für einen kleinen und jungen Ort dank der Chroniken weitgehend erfolgt ist, bilden heute weniger die geschichtlichen Themen den Schwerpunkt als die Verbindung und der Zusammenhalt der Bedofinger Gemeinschaft. Aktuelle Vereinsaktivitäten sind:


Vertretung dörflicher Interessen gegenüber Stadt und anderen Stadtteilen (bspw. als Ansprechpartner für Begrüßung der Flüchtlinge oder als Teilnehmer Picarder Highlander Fünfkampf etc.)

Organisation und Teilnahme Wallpartie (circa 15 Aktive)

Jährliche Vereinsfahrt (Besichtigungen und/oder Festbesuche)

Sammlung von Bildern und Ausstellung (circa 3–jährlich)


Weitere Initiativen des Heimatkundevereins Neuforweiler haben auch kürzlich Erfolg gehabt. In 2013 haben 130 Neuforweiler Bürger an der SaarbrückerZeitung-Aktion Unser Ort hat viele Gesichter teilgenommen und auf Stadtebene mit 8%-iger Teilnehmerquote gewonnen. In 2014 wurde ein langjähriges und nicht unanspruchsvolles Anliegen endlich umgesetzt; nach zahlreichen Treffen und intensiven Diskussionen fanden sich alle 8 heimatkundlichen Gruppierungen aus Saarlouis bereit – auch dank der finanziellen Beteiligung des Stadtrates/der Stadtverwaltung – sich zum Stadtverband der heimatkundlich-historischen Vereine zusammen zu schließen und sich gegenseitig zu unterstützen.