Archiv der Kategorie: Geschichte

Lisdorfrer Heimatblatt Nr. 39 veröffentlicht

„Heimatblatt Nr. 39 des Lisdorfer Vereins für Heimatkunde erschienen – Vielfalt regionaler Geschichte und Kultur“

Lisdorf, [Datum] – Der Lisdorfer Verein für Heimatkunde (VHL) präsentiert stolz die neueste Ausgabe seines beliebten Heimatblatts. Die Ausgabe Nr. 39 des reich bebilderten Magazins bietet auf 40 Seiten ein breites Spektrum an Themen rund um Lisdorf und die Region – von historischen Einblicken bis zu aktuellen Vereinsaktivitäten.

Historisches und Aktuelles im Fokus

Das Heft widmet sich unter anderem der traditionellen Fischerei und Fischzucht in Lisdorf sowie einer spannenden Episode aus der Vergangenheit: der Wolfsjagd auf Lisdorfer Bann. Weitere Beiträge beleuchten französische Militärparaden in Saarlouis am 14. Juli und die Besuche der Ausstellung „The True Size of Africa“ in der Völklinger Hütte, die auch als UNESCO-Welterbestätte porträtiert wird.

Zudem enthält das Heft eine Vorschau auf die Aktivitäten des 2. Halbjahres des Vereins. Ein besonderes Highlight ist der Lisdorfer Herbstsalon, eine Hobbyausstellung, die im Herbst stattfinden wird. Auch die Vereinstour nach Felsen, die beliebte Weinprobe für Mitglieder und der geplante Mundartnachmittag im Theater am Ring im Juni werden vorgestellt. Das Sauerkrautschneiden für Jung und Alt findet im Herbst im Obstgarten bei Lonsis Hofladen statt. Seit kurzem bietet der Verein auch Schulungen zur digitalen Vereinsarbeit an.

Weitere Themen der Ausgabe

Das Heimatblatt enthält unter anderem einen Bericht über die Ehrung von Manfred Bossmann, der mit einem Papstorden ausgezeichnet wurde. Der SV 1929 Lisdorf stellt sich in einem Vereinsporträt vor. Ein Beitrag über die Hauptversammlung des VHL, die Geschichte des Glockenturms Sankt Ludwig sowie 165 Jahre bergmännische Tradition runden die Ausgabe ab.

Erhältlich in Lisdorf und Saarlouis

Das Heimatblatt Nr. 39 ist zum Preis von 3,00 € erhältlich – entweder direkt über den Online-Shop des Vereins (www.heimatkunde.lisdorf.de) oder in den örtlichen Verkaufsstellen wie den Lisdorfer Bäckereien, dem Pieper Buchladen und Bock & Seip Schreibwaren in Saarlouis.

Digitale Vereinsarbeit im Fokus

Digitale Vereinsarbeit im Fokus – Schulung für Vorstandsmitglieder

Lisdorf, 10.04.2025 – Der Verein für Heimatkunde Lisdorf setzt auf moderne digitale Lösungen, um die Vereinsarbeit effizienter und zukunftssicher zu gestalten. In einer kürzlich stattgefundenen Schulung für Vorstandsmitglieder stand das Thema „Digitale Vereinsarbeit“ im Mittelpunkt. Referent Herbert Germann zeigte auf, wie der Verein seine Abläufe optimieren und neue Technologien nutzen kann.

Ehrenamtliches Engagement ist vielfältig – ob in Diskussionen, Sitzungen oder bei der Organisation von Veranstaltungen. Umso wichtiger ist es, neue Mitglieder schnell einzubinden und die Vereinsarbeit sicher sowie zeitsparend zu gestalten. Der Heimatkunde Verein Lisdorf ist hier bereits gut aufgestellt: Mit Software wie Ahnenblatt für die Ahnenforschung, ein Archivierungsprogramm und einer modernen Vereinsverwaltung sowie Hardware wie Notebooks und Scannern verfügt der Verein über eine solide Basis. Auch die eigene Webseite und der hauseigene Server bieten den Mitgliedern hilfreiche Tools für die tägliche Arbeit.

Themen der Schulungen:

  • Digitale Portale & Webseite nutzen
  • Umgang mit Word, PowerPoint & digitaler Bildbearbeitung
  • Mitmachen: Beiträge für Webseite & Heimatblatt
  • KI als Helfer im Verein
  • Video-Konferenzen
  • Ideen & Fragen der Teilnehmer

Herbert Germann betonte, wie wichtig digitale Kompetenzen für die Vereinsarbeit sind. In den kommenden Schulungen wird er unter anderem Kenntnisse in Office-Programmen, Fotobearbeitung und Präsentationstechniken vermitteln. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Künstlicher Intelligenz (KI), die die Textverarbeitung und Öffentlichkeitsarbeit deutlich vereinfachen kann.

„Die Digitalisierung bietet enorme Chancen für Vereine – wir müssen sie nur nutzen“, so Germann. Der Verein für Heimatkunde Lisdorf geht diesen Weg konsequent und schafft so eine zukunftsfähige Grundlage für die ehrenamtliche Arbeit.

Weitere Schulungen sind geplant, um alle Mitglieder fit für die digitale Vereinswelt zu machen. Interessierte Mitglieder die aktiv im Verein mitarbeiten wollen, können sich gerne beim Vorstand melden.

Geschichte Bergmannsheim Ensdorf

An der Stelle des heutigen Bergmannsheims stand ab 1840 ein Pferdestall, in dem die Tiere untergebracht waren, die Kohlenloren zur Saar transportierten. Mit der Technisierung wurden die Pferde durch Lokomobile ersetzt, was den Stall überflüssig machte.

Die königliche Berginspektion I Ensdorf initiierte 1900-1901 den Bau eines Bergmannsheims, um den höheren Bergbeamten Räumlichkeiten ähnlich einem Offiziersheim zu bieten. Der Bau umfasste ein Restaurant, einen Festsaal, Küche und Nebenräume, sowie einen Weinkeller unter dem Garten.

Das Bergmannsheim diente als Lese-, Vereinigungs- und Unterhaltungslokal für Bergassessoren, Steiger und Ingenieure. Ab 1943 wurde es zeitweise als Kino genutzt. Es war eines der ersten Lokale mit Zentralheizung und diente von 1925 bis 1935 als Sprechzimmer für Dr. Neugebauer, wodurch Patienten nicht nach Fraulautern reisen mussten.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Bergmannsheim fast völlig zerstört. Der Wiederaufbau begann nach dem Krieg und wurde 1984 abgeschlossen. Die feierliche Eröffnung fand am 25. Januar 1985 statt. 2012 wurde die Gaststätte erweitert

Quelle: Ausststellung Rathaus

 

Der Deiwelsstähn auf dem Steinrauschhang (Walter Schmolenzky)

Bei dem sogenannten Deiwelsstähn, den Erich Hewer in einer seiner Geschichten beschreibt und der irgendwo auf der heutigen Kurt-Schumacher-Allee auf dem „Steinrausch“ gestanden haben soll, handelte es sich vermutlich um einen aufallend großen Grenzstein.

Der Stein, der nach Hewer eine besondere Zusammensetzung (eine Art Marmor) aufwies, stammte nach seinen Ausführungen von einer römischen Tempelanlage auf dem Hirnberg bei Ihn. Eine wunderbare mythische Umschreibung und Herkunftsvermutung für den Stein, die ich auch nicht anzweifeln möchte.

Verbürgt ist, dass die Äbtissin zu Lautern wegen heftiger Grenzstreitigkeiten zwischen ihr und dem Koster Mettlach und ohne Abstimmung mit dem Abtschöffen im Jahre 1500 einen Grenzstein auf dem heutigen Steinrausch hat setzen lassen, um den Verlauf der Banngrenzen zwischen Fraulautern und Roden – Distrikt Lessert-Heiden – deutlich zu machen. Roden gehörte in jener Zeit zu Mettlach. Vielleicht hat sie dabei einen besonders markanten Grenzstein gewählt, der in seinem Aussehen und seiner Beschaffenheit, der Beschreibung Hewers über den Stein nahe kommt.

Warum man den Stein aber „Deiwelsstähn“ (Teufelsstein) nannte, ist meines Wissens nicht überliefert. Viele Flurbezeichnungen beinhalten das Bestimmungswort „Teufel“. Auch in der Sagenwelt ist oftmals von sogenannten Teufelssteinen die Rede (z. Beispiel der Teufelsstein am Trierer Dom). Häufig sind es auch Plätze, die den Menschen nicht ganz geheuer sind. Vermutlich war der Stein den Menschen in Roden und Fraulautern allein schon deshalb nicht ganz geheuer, weil er sich aufgrund seiner Größe und seines Aussehens dem übrigen Gestein nicht zuordnen ließ. Hinzu kommt die Nähe zum Galgenberg, um den sich einige schauerliche Geschichten ranken:

So sollen in besonders dunklen Nächten die Seelen der Gehängten auf dem Galgenberg umherwandern. Besonders in den „Raunächten“, den kalten stürmischen Winternächten, so wird in Roden berichtet, sollte man den Bereich um den Galgenberg tunlichst meiden:

In jenen Nächten – hier sind wohl die Nächte „zwischen den Jahren, und zwar vom Thomastag am 21. 12. bis zu Neujahr“ – gemeint, gingen dort recht geheimnisvolle Dinge vor, die für die Menschen nicht ungefährlich seien. So könne man zwischen die Reiter der „Wilden Jagd“ geraten und Schaden nehmen, auf Kobolde oder sonstige verwunschene Wesen treffen, die für das „Neue Jahr“ nur Unglück bringen würden. Da sich am Fuße des Berges auch der „Schindacker“ befand, auf dem das im Dorf verendete Vieh verscharrt wurde, gehörte der Ochsenberg, so wird er auch genannt, zu den unheimlichsten Plätzen in Roden. Und weil in jenen Nächten neben den Geistern der Gehängten auch die gestorbenen Tiere hier umherirren und keine Ruhe finden, war es naheliegend, den in der Nähe befindlichen fremden Stein als des Teufels Werk anzusehen.

Daher wohl die Bezeichnung:

„Deiwelsstähn“

Quellen:

Erich Hewer Rodener Geschichten
Roden im Wandel der Jahrhunderte von 1933, S. Delges
Bildmaterial:
Wikepedia. org

Rituale und Aberglaube: Traditionen zur Jahreswende

Die Magie der Rauhnächte: Eine Reise zu unseren Wurzeln

Die Rauhnächte galten bei unseren Ahnen als eine Zeit, die besonders für Reinigung und Wandel geeignet ist. Man sagt, dass das Aufstellen von Kerzen im Haus und an Fenstern böse Energien und Geister vertreiben kann. Zu Silvester wird kräftig Lärm gemacht, sei es durch Feuerwerk oder laute Musik, um die Geisterwelt zu stören und zu vertreiben. Kerzen symbolisieren nicht nur Schutz vor negativen Energien, sondern auch das Licht, das Hoffnung für das kommende Jahr bringt.

Diese Nächte erstrecken sich von Weihnachten bis Heilig Dreikönig, beginnend in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember und endend mit der Ankunft der Heiligen Drei Könige am 6. Januar. Was nicht harmonisch ist, wird als rau oder wild betrachtet. Während der Rauhnächte sind die Tore des Jenseits geöffnet, die Portale zur Welt der Ahnen und der astralen Sphären.

Unsere Vorfahren vermieden es, in dieser Zeit Wäsche aufzuhängen, um zu verhindern, dass sich Dämonen darin verfangen. Viele alte Mythen und Weisheiten werden in dieser Zeit wiederentdeckt. Die Häuser wurden vor negativen Einflüssen geschützt und alles Dunkle durch Räuchern vertrieben.

Die Rauhnächte sind auch eine Zeit der Gemeinschaft und des Teilens. In vielen Kulturen kommen Menschen zusammen, um Geschichten und Erlebnisse auszutauschen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Diese Traditionen stärken die Gemeinschaftsbindung und helfen uns, uns mit unseren Wurzeln zu verbinden.

Zusammengefasst sind die Rauhnächte eine einzigartige Zeit der Besinnung, der spirituellen Erneuerung und der Verbindung mit der Natur und unseren Mitmenschen. Sie laden uns ein, innezuhalten, die Magie dieser besonderen Zeit zu spüren und die Weisheiten und Einsichten, die sie mit sich bringen, in unser Leben zu integrieren.

Quelle: Hildegard Bauer, Wikipedia, Bild Pixabay

Weihnachtsgrüße

Liebe Vereinsmitglieder, Freunde,

in dieser besinnlichen Zeit möchten wir euch von Herzen frohe Weihnachten wünschen!

Möge die Weihnachtszeit euch Freude, Entspannung und viele schöne Momente im Kreise eurer Lieben bringen.

Mit herzlichen Weihnachtsgrüßen,
Rodena Heimatkundeverein Roden e.V.

Weihnachten 1959 in Roden , Herrenstraße

Der heilige Nikolaus

Der Name NIKOLAUS ist vom griechischen Namen „Nikólaos“ abgeleitet und bedeutet etymologisch „der mit dem Volk siegt“. Dieser Name war in der griechischen Literatur sehr verbreitet. Im ganzen Neuen Testament kommt der Name nur einmal vor. Das spricht dafür, dass die Verwendung dieses Namens ausschließlich den hellenistischen Gruppen in der jungen Christengemeinde vorbehalten blieb. Jene Gruppen arrangierten sich mit
dem römischen Götter- und Kaiserkult, um ihre gesellschaftliche Stellung als Christen zu verbessern. (Personen Lexikon zum Neuen Testament, Verlag Patmos, Düsseldorf 2004, die Seiten 231/32)
Der NIKOLAUS zählt zu den am meist verehrten Heiligen der Christenheit. Dieser lebte vermutlich von 270 bis 342 und war Landbischof von Myra an der heutigen türkischen Mittelmeerküste. Um dessen Gestalt ranken sich zahlreiche Legenden und Wunderberichte, die zunächst in der Ostkirche, seit dem 8./9. Jahrhundert auch in der Westkirche, Verbreitung fanden. [1]
Dabei sind offensichtlich Begebenheiten aus dem Leben des Abtes
NIKOLAUS von Sion bei Myra und des Bischofs von Pinora, der am
10. Dezember 564 verstorben ist, mit jenen des schon früher leben-
den NIKOLAUS von Myra vermischt worden. [2]
Eine zeitgenössische Lebensbeschreibung fehlt, auch seine Teilnahme am Konzil von Nizäa wird heute als legendär beurteilt. Das älteste Textzeugnis stammt aus dem 6. Jahrhundert: die Legende der wunderbaren Rettung von drei unschuldig zum Tode verurteilten Feldherrn durch das Eingreifen des Bischofs.
Begünstigt durch die aus Byzanz stammende Kaiserin Theophanu, der Gemahlin Kaiser Otto II., hat sich der NIKOLAUS-Kult verstärkt im 10./11. Jahrhundert auch im Westen verbreitet. Im Jahre 1087 wurden die Gebeine des NIKOLAUS von Myra in die italienische Hafenstadt Bari überführt. Deshalb gilt NIKOLAUS als der Patron der Seefahrer. Denn in der Rettung Schiffbrüchiger liegt hier der Ursprung. [3] Weiterhin ist der hl. Nikolaus Schutzpatron der Bäcker, der Bauern, der Bierbrauer, der Schnapsbrenner und der Kaufleute.
Der Reformator Martin Luther lehnte den Nikolaus als Gnadenbringer in der Weihnachtszeit ab und ersetzte ihn durch den heiligen Christ. Der Herzog von Mecklenburg schaffte im Jahre 1682 den Nikolaustag einfach ab und stellte die Beibehaltung von Nikolauszeremonien unter Strafe. So findet man heute in den vorwiegend protestantischen Gegenden wie im Norden und Osten Deutschlands und in den angelsächsischen Ländern den Weihnachtsmann mit einem rotem Mantel und mit roter Mütze als Gabenbringer zur Weihnachtszeit. [4]
In den Zwanziger Jahren wurde versucht, die NIKOLAUS-Bräuche
in einen Zusammenhang mit der alten germanischen Mythologie zu
bringen. Doch wird dies heute weitgehend verworfen.
Aus der Verschmelzung von Knecht Ruprecht und NIKOLAUS ent-
stand zunächst im 19. Jahrhundert die Figur des Herrn Winter, aus
der sich nun im Zeitraum zwischen 1840 und 1850 der Weihnachts-
mann entwickelte. [3] In Deutschland tritt Knecht Ruprecht im 18.
Jahrhundert als Gehilfe des hl. Nikolaus auf. Am Mittelrhein nennt
man diese dunkle Gestalt Pelznickel, in Österreich Krampus oder
Bartel. [4]
Der Festtag des Heiligen wird am 6. Dezember begangen. Es ist ein
Brauch, am Nikolaustag die Kinder zu beschenken. [2] Bis zum Jahr
1969 war Nikolaustag sogar ein kirchlicher Feiertag, erst Papst Paul
VI. änderte diese Regelung. [4]
Der heilige NIKOLAUS gehört eindeutig zum Personenkreis der „Volksheiligen“. Über die Verehrung Verstorbener als Heilige und ebenfalls die Einführung neuer Heiliger in einer Diözese entschied bis zu einer päpstlichen Neuregelung die „vox populi“ bzw. die Genehmigung des Bischofs. Im Jahre 1234 reservierte Papst Gregor IX. (um 1167-1241) das Privileg der Heiligsprechung dem apostolischen Stuhl. [5]
Durch die italienische Hafenstadt Bari verbreitete sich die Verehrung des heiligen Nikolaus als Schutzpatron der Seeleute. Auch im Bereich der Binnenschifffahrt genoss der heilige Nikolaus großes Ansehen. So existierten in früheren Jahren noch Schiffsprozessionen zu seinem Gedenken auf dem Rhein. Auch das ehemalige in Duisburg-Ruhrort angesiedelte Schifferkinderheim Nikolausburg für Angehörige der jeweiligen Schiffsbesatzungen auf den Binnengewässern ist mittlerweile
Bestandteil der Geschichte.
ANMERKUNGEN
[1] Im Laufe des 4. Jahrhunderts gewannen die
Bischöfe größerer Städte immer mehr an Einfluss.
Die Synode von Serdica (343) verbot geradezu, in
Dörfern und kleinen Städten einen Bischof aufzu-
stellen. Die Synode von Laodicea (um 380) will
die Land- oder Chorbischöfe durch Periodeuten
(visitatores, circumitores -Besucher-) ersetzt
wissen, die im Auftrag des Bischofs als einfache
Presbyter von der Stadt aus die Landgemeinden seel-
sorgerich betreuten. (Bihlmeyer – Tüchle, KIRCHEN-
GESCHICHTE, Erster Teil: Das christliche Altertum,
erschienen im Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn
1951, § 62,1)
[2] Manfred Becker-Huberti / Helmut Lotta, KATHO-
LISCH (A-Z), Das Handlexikon, Verlag Herder, Frei-
burg (Breisgau) 2009, Seite 173.
[3] THEOLOGEN, HETZER, HEILIGE (Kleines Personen-
lexikon der Kirchengeschichte), Verlag C. H. Beck,
München 2001, die Seite 292. / Beiträge zur Ge-
schichte des christlichen Altertums und der By-
zantinischen Literatur (Festgabe Albert Ehrhard
zum 60. Geburtstag), Nachdruck bei Edition Rodopi,
Amsterdam 1969, Seiten 392/93.
[4] Die wichtigsten Gedenk- und Feiertage (Religi-
öse und nationale Feiertage weltweit), Chronik Ber-
telsmann, Wissen Media Verlag, Gütersloh/München
2009, die Seiten 66 + 67.
[5] Bihlmeyer – Tüchle, KIRCHENGESCHICHTE, Zweiter
Teil: Das Mittelalter, Verlag Ferdinand Schöningh,
Paderborn 1948, § 100,3.

Stadtführungen in Saarlouis

Die Tourist-Info macht mit folgendem Text auf Stadtführungen aufmerksam:
„Stadtführungen sind die ideale Möglichkeit, sachkundig und unterhaltsam in die spannende Saarlouiser Geschichte einzusteigen und gemeinsam mit erfahrenen Gästeführern die beliebtesten Orte der Stadt zu erkunden.“
Dazu mal eine verfügbare Statistik aus 2023, 116 gebuchte Führungen wurden durchgeführt, dazu 51 offene Führungen, insgesamt nahmen 2.837 Personen teil. Verschiedene Sonderführungen gab es auch, so eine stark nachgefragte Führung entlang der Ringstraßen. Beim alten Friedhof sucht man nicht vergeblich, die Volkshochschule Saarlouis bot zwei Führungen an, aber bei einer üblichen Stadtführung ist es nicht möglich, ihn anzusteuern, ebenso wird die jüdische Geschichte der Stadt  nur gelegentlich beleuchtet.  Aktiv dürften noch etwas mehr als 15 Gästeführer und Gästeführerinnen sein, wie sie offiziell heißen. Alle hatten eine Ausbildung mit Zertifikat absolviert, ob jetzt Kunsthistorikerin, Historiker, Amtsleiter der Stadt oder sonstige Interessierte, wobei der Leiter der städtischen Denkmalpflege, Jürgen Baus,  des Öfteren Festungsführungen ohne Zertifikat durchführt.  Drei ehemalige Amtsleiter der Stadt, zertifizierte Gästeführer, sind auch noch aktiv.  weiterlesen …
Die Replik der alten Kommandantur,  ab 1973 neu gebaut und 1976 vollendet,
Blick in die Schleusenkammer der alten Schleusenbrücke, 1777
Vom Kleinen Markt aus wurde ab 1890 die „Neue Stadt“ gebaut. Dieses wunderbare Haus Lisdorfer Straße 2 wurde 1900 errichtet.

Wanderung des Rodena Heimatkundevereins zu den Bunkeranlagen in Roden

Am 21. September 2024 veranstaltete der Rodena Heimatkundeverein eine beeindruckende Wanderung zu den noch bestehenden Bunkeranlagen in Roden. Insgesamt nahmen 50 Personen an dieser lehrreichen Exkursion teil, die um 19:00 Uhr endete.

Die Bunkeranlagen in Roden sind faszinierende Relikte aus der Zeit des Westwalls, auch bekannt als „Siegfried-Linie“. Diese Verteidigungslinie wurde während des Zweiten Weltkriegs entlang der deutschen Westgrenze errichtet. Im Saarland verlief der Westwall in einem weiten Bogen von Oberwürzbach über St. Ingbert nach Lebach und weiter bis zur Saar bei Dillingen. Später wurde er auch um Saarbrücken und Aachen erweitert.

Einige der Bunker in Roden sind heute steinerne Zeitzeugen, die an die bewegte Geschichte dieser Region erinnern. Besonders bemerkenswert sind die Stahlkuppeln, die heute bunt bemalt auf verschiedenen Spielplätzen zu finden sind. Andere Bunker sind im Wald versteckt und bieten einen eindrucksvollen Einblick in die Vergangenheit. Leider ist vielen Menschen die ursprüngliche Funktion dieser Bunker nicht mehr bekannt.

Die Wanderung wurde von Johannes Dräger geleitet, der den Museumsbunker WH 20 in Pachten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Diese Veranstaltung bot eine hervorragende Gelegenheit, mehr über die Geschichte dieser Zeitzeugen zu erfahren. Die Teilnehmer konnten die Bunker vor Ort erkunden und Fragen stellen. Die Idee, Fahrgemeinschaften zu bilden, um die größeren Entfernungen zu bewältigen, erwies sich als praktisch.
Der Treffpunkt war um 15:00 Uhr am Haupteingang des Friedhofs Roden. Die Teilnehmer erlebten eine lehrreiche und spannende Wanderung, die nicht nur die Geschichte der Bunkeranlagen beleuchtete, sondern auch die Bedeutung des Erhalts solcher historischen Stätten unterstrich.

Wir hoffen, dass alle Teilnehmer viel Spaß hatten und mit neuen Erkenntnissen nach Hause gingen.

Veranstalter: Rodena Heimatkundeverein, Quartiersbüro Roden, VHS Saarlouis

Stolpersteine erinnern an Nazigräueltaten – Rodena Heimatkundeverein Roden wird Stolpersteinpate

Die Stolpersteine sind Gedenksteine, die an Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus verfolgt, deportiert und ermordet wurden. Sie werden vor den letzten frei gewählten Wohnorten dieser Menschen in das Gehwegpflaster eingelassen. Der Rodener Heimatkundeverein Rodena hat die Patenschaft für die Stolpersteine der Familie Lewy, die vor dem Saarlouiser Rathaus verlegt wurden, übernommen, um ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Diese Aktion zeigt, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich aktiv gegen Hass und Gleichgültigkeit zu engagieren. Es ist beeindruckend zu sehen, wie Menschen zusammenkommen, um für die Würde aller Menschen, Demokratie und Freiheit einzustehen.
Der jüdische Kaufmann Carl Lewy wurde am 28.06.1860 in Saarwellingen geboren und starb am 08.03.1941 in Metz. 1894 hatte er Tekla Hirsch als Altdorf geheiratet, die am 28.06.1927 in Saarlouis verstorben war. Die Familie zog am 31.12.1903 von Saarwellingen nach Saarlouis und führte ein Geschäft am Großen Markt 33 (dem heutigen Rathaus). Carl Lewy zählte zu den erfolgreichen Kaufleuten im Kreis Saarlouis. Er handelte mit Manufaktur-, Kurzwaren, Konfektion, Schuhen und Partiewaren. Seine Warenhäuser befanden sich in Saarlouis, Schwalbach und Saarwellingen.
Carl Lewy hatte 4 Kinder. Sein Sohn Max Walter fiel im 1. Weltkrieg und seine Tochter Margarete Pauline starb 1922 in Saarlouis.
1897 wurde sein Sohn Siegried Lewy in Saarwellingen geboren und verstarb 1962 in Homburg. Zunächst arbeitete er im elterlichen Betrieb und am 13.01.1935 wurde verhaftet und flüchtete nach seiner Entlassung nach Metz. 1945 kam er nach Saarlouis zurück und eröffnete 1949 in einem Flachbau am Standort des ehemaligen Rathauses ein Textilgeschäft.
Seine Tochter Alice Lewy geb. am 18.05.1900 in Saarwellingen verstarb am 27.07.1969 in Saarlouis. Sie heiratete 1919 den Fabrikanten Walter Bloch aus Emmendingen. 1935 emigrierten die Blochs aus politischen Gründen nach Frankreich, Metz und zogen später nach Südfrankreich. Nach Kriegsende kehrte Walter Bloch nach Saarlouis zurück und wurde durch den Regierungspräsidenten Ernst Neureuther i sein Amt als Bürgermeister bestellt. Er organisierte den Wiederaubau.