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Maitour – Eine (wahre) Geschichte von Walter Schmolensky

Rodener Kinder mussten während den Evakuierungen im 2. Weltkrieg an den jeweiligen Schulen häufig einen Aufsatz über ihre Heimat schreiben.

So auch mein Cousin Benno, der den nachstehenden Aufsatz so – oder so ähnlich – geschrieben haben soll:

Mai-jtua

Am Owend, nohem Nahtessen, saht der Papa: „Dir Kenner, jetz awwer dapperdommeldich ennet Bett, mor Moi-en machema en aller Herrgottsfrai-jh en Mai-jtua.“

Moi-ens semma, wie emma, omm sechs Auer wach genn, weil de Mama de Owen angemach- und laut met der Kiss drenn rommgestocheld hat.

No-hem Kaffee, ma wooren gewäscht onngeschdrählt, hamma langk Strempb onne dick Box met Gali-jer ahngezoh. Et wor-joh grad mol Aafang Ma-ij, onn et hatt draußen noch en besselchin gekälzt. Befohr ma gang senn, mennt de Mama noch:

„Jetza gehen net zu weit, sonscht handa noi-ja dick Ploodern an de Fä-iß onn wie die zengern, datt wäsen jo-h. Papa, onn Dau, zi-escht am beschten noch dicka Chemisett wegen der Kält ahn!“ Ma wooren grad off da Schwell onn hodden noch de Schlenk en da Hand, do mennt da Papa zu uhs Kenner:

„Mir ge-hen jetz erscht mol langes de Häi-ser, onn do, wohett am beschten rie-cht, do gehma dann noh user Mai-jtua renn essen!“

Do hann a-ich so bei mir gedänkt:
„So gutt, wi-ett bei der Mama rie-cht, wenn se Rend fläschsopp met Marchklees, Rollladen met blo-hem Kappes onn Pirre macht, onn hennerher Krimmelkouchen backt, so gutt, kannet bei anner leit gaah-nett rie-chen.“

Von dahemm aus semma erscht durch die kleen Rath, durchett Rosenkranzgässelchen onn durch all anner Gässelcha gang, bis zur Onnerfürung am Pälzer Hoff en da Häerengass. Von doo aus semma en de Gäerten gang.

Et woor so en scheener Mai-jendach. De Sonn woor schon lang off onn de Vichel hann getrellert. Enn de Gäerten hann de Leit geschafft, der alt Struwwels Kuller, der bai-em Kaatenschpillen emmer gefautelt hodd onn der ewich läedich Kiefer Jäeb aus da Häerrengass. Emm erschten Gaaten, am Bonka, wohrett Schossewinn de Bloumen am gie-ssen. Millasch Loni, datt de Leit Greschpennes nannten onnet Schammbasch Gret, hodden nommel de Naupen. Geejenseitich hann se sich ihren Buddick onn ihr Gemelter emm jeweiligen Gaaten vorgehall. Die zwa-i hodden ewich Zores. Awwer owens woor alles vagess onn die zwai hann nommel sesammen gema-it. Em Noobergaaten hat die alt Plantasch Mi-em enn da Sonn gehuckt onn ihr Gempschin gehall, während et Enkelchin onner de Droschel- onn Trusselstraicher ett Schessmous geroppt hadd. Der Bockmatz, der alt Krebeler onn Neimärder, der met de Geisen en de Wies gang es, hodd de Papa gefroot:

„O-leck, Alwis, wo ge-äscht Dau dann enn aller Herrgottsfrai-jh schonn met de Kenner hin“? „Mir machen en Mai-jtour, saht der Papa“! „Scheen, scheen“ mennt de Bockmatz, onn ess met de Geisen weider getroddelt.

Am kleenen Dohlen, der onner da Bahn en de Sandkaul geht, hamma die erscht Paus gemacht. Em Dohlen woor en Quell on doraus hamma Wasser getronk onn us Schmären met Leoner vom Mätzger Wick aus da Schoolgass gess.

Dannoh semma emma langes de Bahn bis owen an de Brouchwech gang. Von do iwwer de Schinnen onn iwwer de Rederberch ennett Kom-munistenveertel en de Fälder. Zweschen Gromper-schtecker onn Koorschtecker am Kirchjoff fobei, bis zum Buddches Käller. Onn he-jh wo-or user Mai- jtour se enn.

Befor ma bai maim Onkel Josef sei Haus onn beim Hesdenz fobei hemm gang senn, hamma us onner de Premmen noch hingehuckt onn off Roden ronnergelout onn dobei gedänkt:

„Et es doch scheen, user Hämm, user Roden!“

„Onn haut am Dach, enn da Frem,
wo ai-ch den Aufsatz lo schreiwen mouss,
mecht ai-ch hämm,
neischt wie hämm no Roden!!!!“

Mit diesen Worten endet der Aufsatz.

Nach dem die Lehrerin die Aufsätze korrigiert hatte, kam sie völlig aufgelöst in die Schule. In der Klasse, den Tränen nahe, gab sie meinem Cousin seinen Aufsatz zurück und fragte ihn:

„Kind, wo kommst Du her, wo spricht man diese Sprache?
„Ei enn Roden, Fräulein, enn Roden!“

 

Nachstehend die Übersetzung des vorangegangenen Aufsatzes für all jene, die die Rodener Sprache nicht verstehen, diese verlernt oder vergessen haben:

Maitour

Eines abends, nach dem Abendessen, sagte unser Papa: „Ihr Kinder, jetzt aber schnell ins Bett, morgen machen wir in aller Herrgottsfrühe eine kleine Maitour durch Roden.“

Am Morgen sind wir wie immer, gegen sechs Uhr wach geworden, weil die Mama den Ofen angefacht und laut mit dem Schürhaken sauber gemacht hat.

Nach dem Frühstück, wir Kinder waren gewaschen und gekämmt, haben wir lange Strümpfe und eine dicke Hose mit Hosenträger anziehen müssen, weil es im Mai morgens noch empfindlich kühl war. Bevor wir das Haus verließen, sagte die Mutter noch:

„Jetzt geht nicht zu weit, sonst habt ihr am Abend Blasen an den Füßen und wie die schmerzen, das wisst ihr ja. Und Du Papa, „Du ziehst wegen der Kühle doch besser ein dickeres Hemd an“! Wir waren auf der Türschwelle und hatten noch die Klinke in der Hand als Papa sagte:

„Wir gehen erst einmal an den Häusern entlang und aus dem Haus, aus dem es am besten riecht, da kehren wir dann nach unserer Tour zum Essen ein“! Da habe ich so bei mir gedacht:

“So gut, wie es bei der Mama duftet, wenn sie Rindfleischsuppe mit Marklösschen kocht, Rollladen mit Rotkraut und Püree dazu und danach Streuselkuchen backt, so gut kann es bei anderen Leuten gar nicht riechen!“

Zunächst sind wir hinter den Häusern durch die kleine und die große Rathstraße, durch den Alten Weg, durch das Rosenkranzgässchen bis zur Bahnunterführung an der Gaststätte Pfälzer Hof in der Herrenstraße gegangen. Es war ein sehr schöner Maientag. Die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel und in der lauen Frühlingsluft zwitscherten die Vögel.

In den Schrebergärten arbeiteten die Leute, der„Struwwels Kulla“, der beim Kartenspiel gerne schummelte und der ewig müde und lustlose „Kiefer Jakob“ aus der Herrenstraße. Am Anfang der Gartenanlage dort, wo sich der inzwischen gesprengte Bunker befand, goss „Josefine Massonne“ aus dem Schloss die Blumen. „Elenore Müller, die man wegen ihrer mageren dünnen Figur nur „Greschpennes“ nannte und die oft mürrische „Frau Schamper“, stritten wieder einmal miteinander. Gegenseitig warfen sie sich ihre Unordnung und das Gerümpel im jeweiligen Garten vor. Aber am Abend war der Streit dann wieder vergessen und und sie saßen friedlich beieinander. Im Nachbargarten saß die greise „Oma Planter“ in der warmen Sonne auf der Bank und hielt ein kleines Schläfchen, während ihr Enkelkind das Unkraut unter den Johannis- und Stachelbeersträuchern rupfte.

Der „Bockmatz“, als Nörgeler und Rodener Orginal bekannt, der seinen Namen seinen Ziegenböcken zu verdanken hatte, war mit seinen Ziegen auf dem Weg in die Wiesen. An den Vater gewandt fragte er:

„Mensch Alois, wo gehst Du schon so früh mit deinen Kindern hin? „Wir machen eine Maitour, sagte unser Papa. Schön, schön entgegnete der Bockmatz und ist mit seinen Tieren weitergegangen.“

An der kleinen Unterführung, die unter dem Bahndamm in die Lorisstraße führt, haben wir eine kleine Pause eingelegt. In dem Durchgang befand sich eine Quelle. Hier tranken wir das frische Wasser und aßen dazu unsere Butterbrote mit dem damals wohl besten Lyoner weit und breit, vom Metzger Wick, aus der Schulstraße.

Danach gingen wir immer am Bahndamm entlang, bis zum Bahnübergang am Bruchweg. Wir durchquerten das sogenannte Kommunisten-Viertel hinter dem Röderberg, zwischen Kartoffel- und Kornfelder ging es an der Parkanlage und am Friedhof vorbei zum Boudier-Keller, einer Anhöhe oberhalb der früheren Feldstraße. Hier endete unsere Maitour. Bevor wir den Heimweg durch die Heiligenstraße am Hause unseres Onkel Josef und dem Betrieb Hesedenz vorbei antraten, haben wir uns zwischen Ginsterbüschen hingesetzt und die letzte Pause eingelegt. Von ihr oben schauten wir auf Roden hinab und dachten dabei:

„Unser Roden, unser Heimatdorf, ist doch ganz schön!“

Und heute am Tag,
an dem ich diesen Aufsatz in der Fremde schreibe, denke ich:
„Heim, nichts wie heim, zurück nach Roden!!“

Anmerkung:

Das Rosenkranzgässchen ist eine kurze Wegstrecke hinter den Häusern im Alten Weg, nahe der kleinen Bahndammunterführung. Auf dem Weg zur Kirche wurde hier bereits der Rosenkranz gebetet. Daher der Name.

Rituale und Aberglaube: Traditionen zur Jahreswende

Die Magie der Rauhnächte: Eine Reise zu unseren Wurzeln

Die Rauhnächte galten bei unseren Ahnen als eine Zeit, die besonders für Reinigung und Wandel geeignet ist. Man sagt, dass das Aufstellen von Kerzen im Haus und an Fenstern böse Energien und Geister vertreiben kann. Zu Silvester wird kräftig Lärm gemacht, sei es durch Feuerwerk oder laute Musik, um die Geisterwelt zu stören und zu vertreiben. Kerzen symbolisieren nicht nur Schutz vor negativen Energien, sondern auch das Licht, das Hoffnung für das kommende Jahr bringt.

Diese Nächte erstrecken sich von Weihnachten bis Heilig Dreikönig, beginnend in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember und endend mit der Ankunft der Heiligen Drei Könige am 6. Januar. Was nicht harmonisch ist, wird als rau oder wild betrachtet. Während der Rauhnächte sind die Tore des Jenseits geöffnet, die Portale zur Welt der Ahnen und der astralen Sphären.

Unsere Vorfahren vermieden es, in dieser Zeit Wäsche aufzuhängen, um zu verhindern, dass sich Dämonen darin verfangen. Viele alte Mythen und Weisheiten werden in dieser Zeit wiederentdeckt. Die Häuser wurden vor negativen Einflüssen geschützt und alles Dunkle durch Räuchern vertrieben.

Die Rauhnächte sind auch eine Zeit der Gemeinschaft und des Teilens. In vielen Kulturen kommen Menschen zusammen, um Geschichten und Erlebnisse auszutauschen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Diese Traditionen stärken die Gemeinschaftsbindung und helfen uns, uns mit unseren Wurzeln zu verbinden.

Zusammengefasst sind die Rauhnächte eine einzigartige Zeit der Besinnung, der spirituellen Erneuerung und der Verbindung mit der Natur und unseren Mitmenschen. Sie laden uns ein, innezuhalten, die Magie dieser besonderen Zeit zu spüren und die Weisheiten und Einsichten, die sie mit sich bringen, in unser Leben zu integrieren.

Quelle: Hildegard Bauer, Wikipedia, Bild Pixabay

Ein Markttag in Roden (von Walter Schmolenzky)

So oder so ähnlich, könnte es in früher Zeit an einem Markttag in Roden zugegangen sein:
Schon vor Sonnenaufgang bauten die Rodener Marktfrauen und die örtlichen Bauern ihre Verkaufsstände auf dem Marktplatz vor der kleinen Dorfkirche in der Kirchengass auf, bevor die ersten Bauersleute aus Dillingen, Saarwellingen und Fraulautern eintrafen. Den Abschluß bildeten vermutlich die Händlerschaft aus dem nahen Primstal, die Gaubauern und die Lisdorfer Gemüsebauern mit ihren Hotten und Traglasten.
Auf den Händlertischen fand sich dann alles, was die fruchtbare Erde in Roden und der Umgebung in Feld und Flur oder auch in den eigenen Hausgärten hat wachsen lassen. Daneben lagen die frischen Eier, die Erzeugnisse aus der eigenen Hausschlachtung: Wurst, Schinken und Speck. In Laufkäfigen befanden sich gackernde Hühner, schnatternde Gänse und hoppelnde Hauskaninchen und unter dem Tisch lagerte der „Selbstge- brannte“, der nach der Marktordnung nicht angeboten werden durfte. In großen Bottichen schwammen dicke Karpfen sowie die in der Nacht von Rodener und Wallerfanger Fischern aus der Saar, Prims und Nied ge- fangenen Aale, Lachse und Forellen.
Einmal im Jahr fielen Markttag und Jahrmarkt zusammen. An einem solchen Tag brachte dann das fahrende Volk aus Schaustellern, Musikern, Gauklern und Moritatensängern eine besondere farbige Note in das gewohnte Marktbild. In ihrem Gefolge kamen Stoffhändler, Tuchmacher und Leinenweber, die der Hausfrau feine Tücher, Webwaren und Leinen anboten. Desweiteren Bürstenmacher, Kerzenmacher, Samenhändler, Gewürzkrämer, Goldschmiede. Kunstschmiede, Spengler, Töpfer und Seiler. Besenbinder, Bollenmacher und Kesselsflicker rundeten wohl das Bild jener Händlerschaft ab. Sie alle hofften auf zahlungskräftige Kundschaft. Hatten sie doch zum Teil weite Wege zurückgelegt und erwarteten nun gute Geschäfte. Das erwarteten auch die einheimischen Lauer und Gerber, die kerniges Leder für Schuhe, Gürtel und fertige Lederwamse anboten. Gut besucht waren auch die Zelte der Wunderheiler und Quacksalber, die ihrer Kundschaft heilsame Kräuter, Elixiere, Salben und Hasenschmalz gegen Wundschmerz verkauften. Vermutlich hatte auch Hanno Hirsch, ein Rodener Heiler, sein Zelt aufgestellt und verordnete den leichtgläubigen Leuten seine selbst hergestellten Arzneien. Der Chirurgus am Markteingang lockte die Leute an in dem er ausrief, er habe an der Pariser Sorbonne studiert und verstünde sich vortrefflich auf das Beseitigen von Warzen und Überbeinen und auf das schmerzlose Anlegen von Blutegeln. Ein paar Schritte weiter saßen Kartenlegerin und Wahrsager, um den Besuchern die Zukunft vorherzusagen oder das Schicksal weiszusagen. Da die Menschen in jenen Tagen noch recht abergläubisch waren, verließ manch einer die beiden entweder weinend oder freudestrahlend ob des vorhergesagten Erbes. Hinter der kleinen Kirche, auf einer Wiese, fanden sich Bauern und Viehhändler ein. Rinder und Pferde wurden von den Bauern eingehend begutachtet, indem man das Gebiß und die Hufe prüfte. Wurde man nach langem Feilschen handelseinig, wurde das Geschäft mit einem festen Handschlag besiegelt. Bis in den späten Nachmittag wurde an den Ständen und Buden gekauft, gehandelt und gefeilscht.
Danach suchte man die angrenzenden Gastwirtschaften auf, um bei einem Glas Wein der Sorten „Ihner Hundsärsch“, „Felsbergscher Schloßberg“, „Limberger Sonnenkupp“ oder mit einem Humpen aus den damaligen „Klosterbrauereien“ und einem Gläschen „Kerlinger Quetschenschnaps“, den Markttag ausklingen zu lassen. Viele zählten dabei ihre Einnahmen, die aus Albus, Dublonen, Edelrosen, Jakobiner, Trierer Taler oder anderen Münzen bestanden, die bunten Zahlungsmittel in jenen Tagen. Manche prallgefüllte lederne Bauchtasche enthielt auch schon einmal die ein oder andere Goldmünze, einen sogenannten Friedrich d`or.
Zu vorgerückter Stunde und einem Glas zuviel kam es in der Regel zu heftigen Raufereien, an denen sich besonders die kräftigen Gerbergesellen und die groben Saarhalfen beteiligten. Erst die Obrigkeit konnte die Streithähne auseinander bringen und für Ruhe sorgen.
So oder so ähnlich, könnte schließlich ein Markttag in Roden zu Ende gegangen sein.
Quellen:
„Wallerfangen und seine Geschichte“, Märkte und Gasthäuser, Theodor Liebertz, 1953, S. 100
In der Ausgabe von 1933 „Roden im Wandel der Jahrhunderte“ von Dr. S. Delges, ist auf Seite 80 zu lesen: … ….dass der oben erwähnte „Hanno Hirsch aus Roden wegen mehrfacher Kurpfuscherei und dem Verkauf von Arzneimitteln zu einer Geld- und Haftstrafe verurteilt worden ist“.
Bild Saarlouis: Erik Kien

„15 Jahre Rodena Heimatkundeverein – Buchvorstellung „Rodener erzählen aus vergangenen Tagen“

Am 3. Mai 2024 fand die Buchvorstellung des neuen Werks “Rodener erzählen aus vergangenen Tagen” im Café Herz & Hand im Donatuszentrum statt.  Dieses Buch bietet einen einzigartigen Einblick in die Geschichte und das Leben in Roden. Menschen aus Roden berichten über große und kleine Ereignisse, die prägend für

diesen Stadtteil waren.

Die Veranstaltung begann mit einer herzlichen Begrüßung der zahlreichen Gäste durch die Vorsitzende des Rodena Heimatkundevereins Rosa-Maria Kiefer-Paulus. Im Anschluss wurde eine Unterschriftsliste für das Rodener Wappen den Oberbürgermeisterkandidaten Florian Schäfer SPD und Marc Speicher CDU übergeben mit der Bitte für Roden einen Beschluss im Stadtrat zu erwirken, und es wurde um Unterstützung des Stadtrats und der Stadtverwaltung im Sinne der Gleichbehandlung bei den neuen Räumlichkeiten, die der Verein gefunden und eingerichtet hat, gebeten.

Grußworte wurden von verschiedenen Persönlichkeiten gehalten:

Bernd Valentin 1. Beigeordneter des Landkreis Saarlouis in Vertretung des Schirmherrn Landrat Patrick Lauer.

  • OberbürgermeisterPeter Demmer würdigte die Arbeit des Heimatkundevereins und betonte die Relevanz solcher Projekte für die Gemeinschaft.

Bürgermeister Carsten Quirin dankte den Mitliedern und verantwortlichen des Rodena Heimatkundevereins Roden e.V. für diesen wichtigen Beitrag den der Verein zur Pflege der Rodener und Saarlouiser Heimatkunde leistet.

  • Die OberbürgermeisterkandidatenMarc Speicher und Florin Schäfer lasen aus dem Buch vor, was die Zuhörerinnen und Zuhörer in die Vergangenheit von Roden entführte.

Der Abend endete mit einem gemütlichen Teil, bei dem die Gäste sich austauschen und das Buch näher kennenlernen konnten. Es ist schön zu sehen, wie solche Veranstaltungen das kulturelle Leben bereichern und die Verbundenheit zur Heimat stärken.

Das Buch kann zum Preis von € 16,00 erworben werden bei: Postfiliale Roden, Lindenstr., Salon Gabi, Thirionsstr. 22, Roden, Cafe Herz und Hand, Donatuszentrum Roden, Schulstr. 7, Stefan Seiwert Handy Nr. +4915170571188

Rodener Faasend damals

Vom Publikum gut besucht fand im Donatuszentrum Roden die Filmvorführung des Rodener Heimatkundevereines Rodena über die Faasend damals in Roden statt.

Nach einer kurzen Einführung beginnend mit 1935, bis zur der Gründung der RODEKA (Rodener Narren).

Neben dem Karnevalumzug, der Kappensitzung auf dem Marktplatz in Roden 1959, dem Prinzen ohne Prinzessin „Theoderich von Fernguckshausen“ ging es weiter mit Rodener Faasendumzügen. Der Filmnachmittag endete mit einem kurzen Filmausschnitt über den Umzug in Remich.

St. Donatus – Ortspatron von Roden

Die Rodener Donatuskirmes ist jeden zweiten Sonntag im Juli. Nach dem Hochamt findet die feierliche Donatus-Prozession statt. Unter dem Himmel, der von vier Personen getragen wird, befindet sich der Pastor mit der Donatusrelequie. Vier Personen tragen die Donatusfigur auf einer Trage, durch die Straßen Rodens.
Das Donatuslied „Blutzeuge Christi, starker Held, Du mächt’ger Schirmherr für die Welt“ mit dem anschließenden Refrain „Heiliger Donatus, bitt‘ Gott für uns“ wird in der Kirche beim Hochamt und bei der Prozession gesungen.
Der Anlass und das genaue Datum, wann die Verehrung des heiligen Donatus in der Pfarrei Roden begann, ist nicht feststellbar.
Das Fest des hl. Donatus wird in der Gemeinde schon sehr lange gefeiert und ist das Hauptpatronatsfest von Kirche und Ort. Es kann davon ausgegangen werden, dass ein in der Vergangenheit liegendes, ungewöhnliches Ereignis der Grund für die Verehrung des Heiligen ist.
Bis zur französischen Revolution besaß die Pfarrkirche in Roden eine wertvolle in Gold und Silber gefasste Reliquie des Heiligen.
Im Mai 1652 wurden die Gebeine des hl. Donatus von Rom nach Münstereifel gebracht. In den dortigen alten Verzeichnissen, wo die Pfarrkirchen, die Reliquien erhalten hatten, aufgeführt sind, ist Roden nicht erwähnt.
Alte gedruckte Donatuszettel mit der Notiz „Angerührt an die Reliquie des Hl. Donatus in der Pfarrkirche zu Roden“ beweisen, dass die Kirche früher im Besitz einer Reliquie gewesen ist.
Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Reliquie von Kirchenräubern, die es wahrscheinlich auf ihre Gold- und Silbereinfassung abgesehen hatten, gestohlen.
Unter den 3 Glocken der Pfarrei befand sich die Donatusglocke. Sie sollte auf Befehl der französischen Regierung ausgeliefert werden. Der Saarlouiser Distrikpräfekt meldete nur 2 Glocken und rettete die die dem Hl. Donatus geweihte Glocke. Nach Beendigung der Revolution kam die Glocke wieder an ihren Platz.
In einer Notiz vom 26. Juni 1760, als die neue Pfarrkirche vom Bischof einweiht wurde, findet sich der erste schriftliche Nachweis über die Verehrung des Heiligen Donatus. 1789 fand eine Donatusprozession statt.
Seit den 80-er Jahren des 19 Jahrhunderts hat Roden wieder eine Donatusreliquie. Die dem Heiligen Donatus geweihte Glocke verließ Roden 1904 auf einem Fuhrwerk.
1925 erhielt die Kirche neue Glocken, von denen eine mit einem Gewicht von 24 Zentnern dem Heiligen Donatus geweiht wurde. Diese Glocke wurde im 2. Weltkrieg eingeschmolzen.
Auch im heutigen Glockengeläut der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt befindet sich eine dem hl. Donatus geweihte Glocke.

DER URSPRUNG VON FRONLEICHNAM

Bestätigung durch das Konzil in Trient (1545-1563) Einführung in der Diözese Lüttich (Belgien)erste Fronleichnamsprozession in Köln in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts Feier am Sonntag nach dem Dreifaltigkeitssonntag Festlegung des Termins durch Papst Urban IV (1261-1264)Fronleichnam = lebendiger Leib Martin Luther: Fronleichnam = das „allerschändlichste Jahrfest“ = Gotteslästerung Prozession durch die Straßen mit einer Monstranz

Fronleichnam kommt vom Mittelhochdeutschen „fron“ und bedeutet„Herr“. „lichnam“ hat die Bedeutung von „lebendiger Leib“. Gefeiert wird Fronleichnam am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag,also zehn Tage nach Pfingsten, zur besonderen Verehrung des Altarsakramentes. Es ist ein katholisches Fest. Denn die Katholikenglauben ja an eine Gegenwart Christi während der Eucharistie.

Dadurch ergeben sich entsprechende Traditionen, wie die Prozession durch die Straßen mit einer Monstranz, die eine Hostie als sichtbares Zeichen für den Glauben an die Gegenwart Christi enthält. Derartige Prozessionen können auch auf dem Wasser durchgeführt werden, wie. B. in Köln-Mülheim, in Duisburg oder im Schweizer Kanton Luzern. [1]

Traditionell endet eine Fronleichnamsprozession mit einem feierlichen Gottesdienst, der gern unter freiem Himmel abgehalten wird.

Der Feiertag erinnert als Fest des Leibes und Blutes Jesu Christi an die Einsetzung der Eucharistie als Opfer (Altarsakrament). Der hiereigentlich passendere Feiertag wäre der Gründonnerstag gewesen, wurde aber wegen der Passionswoche an das Ende der Osterzeit gelegt.

Erzdiakon Robert von Lüttich führte aufgrund von Visionen der Augustinernonne und Mystikerin Juliana von Mont Cornillon das Fest 1246 in der Diözese Lüttich (Belgien) ein. Nach Überlieferungen soll Jesus Christus der Nonne durch das Symbol des Halbmondes das Fehlen eines Festes zum Eucharistie-Sakrament gezeigt haben. [2]

Papst Urban IV (1261-1264) legte 1264 fest, Fronleichnam am zweiten Donnerstag nach Pfingsten zu feiern. Papst Johannes XXII (1316-1334) sorgte 1317 dafür, dass das Fest in der ganzen abendländischen Kirche begangen wird. Die erste Fronleichnamsprozession fand in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts in Köln statt. Die Wege mit den Stationen der Pro-zession sind durch Fahnen und Blumenteppiche geschmückt. [1]

Das Konzil von Trient (1545-1563) bestätigte das Fronleichnamsfest nach der allein die römisch-katholische Kirche die Verfügung über die Eucharistie habe. Unter dem entarteten Protestantismus demonstrierten fortan die Katholiken mit großem Aufwand ihren rechten Glauben in dem ganzen Land. Die Gläubigen zogen singend und betend mit den Fahnen, den Schellen und dem Weihrauch durch Stadt und Flur, um hiermit das Allerheiligste, also den Leib Christ, der durch die Hostie symbolisiert wird, zu begleiten. Fronleichnam war und ist ein steter Zankapfel zwischen Katholiken und Protestanten. Schon der Reformator Martin Luther bezeichnete das Fest „Fronleichnam“ 1527 sogar als das „allerschädlichste Jahrfest“, da ihm ja die Grundlegung in der Bibel fehlte und er Prozessionen grundsätzlich als Gotteslästerung ansah. [2]

ANMERKUNGEN KATHOLISCH A-Z (Das Handlexikon), Verlag Herder, Freiburg (Breisgau) 2009, Seite
87.

[2] Die wichtigsten Gedenk- und Feiertage Religiöse und nationale Feiertage weltweit), Chronik Bertelsmann, Wissen Media Verlag Gütersloh/München 2009, die Seiten 42 + 43.

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