Die Saarbrücker Casinogesellschaft, entstanden 1796 aus der geselligen Zusammenkunft von Händlern und Kaufleuten in Saarbrücken, entschloss sich Anfang der 1860er Jahre zueinem Neubau. Die prosperierenden Geschäfte der beginnenden Industrialisierung an der Saar erlaubten es, einen der renommiertesten Vertreter des späten Klassizismus und frühen Historismus, den Kölner Stadtbaumeister Julius Carl Raschdorff (1823 – 1914) für den Entwurf zu verpflichten. Als Sieger des Archi-tektenwettbewerbs schuf er den Rahmen fürdie gesellschaftlichen Bedürfnisse der Casinogesellschaft.
1864 – 1866 entstand an derHerrenallee (heute Franz-Josef-Röder-Straße)ein repräsentativer zweigeschossiger Solitärbau mit Parkanlage in Fortführung des benachbarten barocken Schlossgartens. Der Rückgriff aufgriechisch- römische Gestaltungsformen und die Anlehnung an Villenbauten der italienischen Renaissance prägen das Erscheinungsbild desCasinogebäudes. Im Keller befand sich neben Wirtschaftsräumen der respektable Weinkeller mit Probierstube, im Erdgeschoss konnte man vom großen Gesellschaftszimmer auf die Gartenterrasse treten. Kleines Gesellschaftszimmer, Billardzimmer und ein Lese- und Bücherzimmer sowie ein Buffetzimmer mit Speisenaufzug er-gänzten das Raumprogramm. Im Obergeschossbefand sich der Tanzsaal mit Musikergalerie.
Textquelle: Saarland.de