Stolpersteine erinnern an Nazigräueltaten – Rodena Heimatkundeverein Roden wird Stolpersteinpate

Die Stolpersteine sind Gedenksteine, die an Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus verfolgt, deportiert und ermordet wurden. Sie werden vor den letzten frei gewählten Wohnorten dieser Menschen in das Gehwegpflaster eingelassen. Der Rodener Heimatkundeverein Rodena hat die Patenschaft für die Stolpersteine der Familie Lewy, die vor dem Saarlouiser Rathaus verlegt wurden, übernommen, um ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Diese Aktion zeigt, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich aktiv gegen Hass und Gleichgültigkeit zu engagieren. Es ist beeindruckend zu sehen, wie Menschen zusammenkommen, um für die Würde aller Menschen, Demokratie und Freiheit einzustehen.
Der jüdische Kaufmann Carl Lewy wurde am 28.06.1860 in Saarwellingen geboren und starb am 08.03.1941 in Metz. 1894 hatte er Tekla Hirsch als Altdorf geheiratet, die am 28.06.1927 in Saarlouis verstorben war. Die Familie zog am 31.12.1903 von Saarwellingen nach Saarlouis und führte ein Geschäft am Großen Markt 33 (dem heutigen Rathaus). Carl Lewy zählte zu den erfolgreichen Kaufleuten im Kreis Saarlouis. Er handelte mit Manufaktur-, Kurzwaren, Konfektion, Schuhen und Partiewaren. Seine Warenhäuser befanden sich in Saarlouis, Schwalbach und Saarwellingen.
Carl Lewy hatte 4 Kinder. Sein Sohn Max Walter fiel im 1. Weltkrieg und seine Tochter Margarete Pauline starb 1922 in Saarlouis.
1897 wurde sein Sohn Siegried Lewy in Saarwellingen geboren und verstarb 1962 in Homburg. Zunächst arbeitete er im elterlichen Betrieb und am 13.01.1935 wurde verhaftet und flüchtete nach seiner Entlassung nach Metz. 1945 kam er nach Saarlouis zurück und eröffnete 1949 in einem Flachbau am Standort des ehemaligen Rathauses ein Textilgeschäft.
Seine Tochter Alice Lewy geb. am 18.05.1900 in Saarwellingen verstarb am 27.07.1969 in Saarlouis. Sie heiratete 1919 den Fabrikanten Walter Bloch aus Emmendingen. 1935 emigrierten die Blochs aus politischen Gründen nach Frankreich, Metz und zogen später nach Südfrankreich. Nach Kriegsende kehrte Walter Bloch nach Saarlouis zurück und wurde durch den Regierungspräsidenten Ernst Neureuther i sein Amt als Bürgermeister bestellt. Er organisierte den Wiederaubau.