feierlicher Einzug Jesu auf einem Esel in Jerusalem magische Wirkung der geweihten Zweige Palmsonntag = Beginn der Karwoche Symbolik der Palmzweige Tradition seit dem 8. Jahrhundert Verkündung der Botschaft vom Leiden und Sterben Jesu Verwendung als Asche am Aschermittwoch
Der Name „Palmsonntag“ bezieht sich auf den Brauch, an diesem Sonntag eine Prozession bis in die Nähe einer Auferstehungskirche zu machen. Dabei werden Palmzweige und auf einer Bahre einKreuz oder ein Evangelienbuch getragen. Palmen wurden schon seit alters her als heilige Bäume verehrt, im Orient ehrte man siegreiche Soldaten mit Palmzweigen. Das Christentum hat schließlich die Palmzweige als Symbol des Lebens übernommen.
In Mitteleuropa wurden die Zweige durch Äste von Saalweiden, Buchsbaum, Wacholder oder durch Haselzweige ersetzt. Im Volksglauben gibt es zudem die Auffassung, dass die geweihten Zweige eine magische Wirkung besitzen – sie schützen vor Bösem, verhindern Krankheiten, Unwetter oder Ungeziefer im Haus. Glück bringen sollen auch die ersten Frühlingsblumen, die man am Palmsonntag pflückt.
Die Palmzweige werden im darauf folgenden Jahr am Aschermittwoch verbrannt, um den Gläubigen mit der Asche ein Kreuz auf die Stirn zu zeichnen.
Als historischen Bezug dient der feierliche Einzug Jesu auf einem Esel in Jerusalem – ein Akt, der als bewusster Verzicht auf seine königliche Macht gedeutet wird. In der Bibel wird davon berichtet, wie das Volk dem Herrn einen begeisterten Empfang bereitete und grüne Palmzweige vor ihm ausstreute (Matthäus 21,6-9).
Seit dem 8. Jahrhundert wird in Jerusalem dieser Einzug Jesu mit feierlichen Prozessionen nachgestellt. [1]
Mit dem Palmsonntag beginnt eine Woche vor Ostern die Karwoche. In der sich der Prozession anschließenden Messfeier wird erstmals in der Karwoche die Botschaft vom Leiden und Sterben Jesu verkündet. [2]
ANMERKUNGEN
[1] Die wichtigsten Feier- und Gedenktage (Religiöse und nationale Feiertage weltweit), in Bertelsmann Chronik, wissenmedia Verlag, Gütersloh/München 2009, Seite 24.
[2] Manfred Becker-Huberti / Ulrich Lota, KATHOLISCH (A-Z), Das Handlexikon, Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 2009, Seite 189.