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Volkstrauertag – Ein Tag des Gedenkens und der Mahnung zum Frieden

Der Volkstrauertag ist ein nationaler Gedenktag in Deutschland. Seine Geschichte ist eng mit den verheerenden Kriegen des 20. Jahrhunderts verbunden.

Der Tag entstand als direkte Folge des Ersten Weltkriegs und der unsagbaren Verluste von über 2 Millionen deutschen Soldaten.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. rief ihn ins Leben.

Erstmals wurde er 1922 im Reichstag feierlich begangen, um der Opfer dieser „Urkatastrophe des20. Jahrhunderts“ zu gedenken.

Der Gedenktag findet immer am vorletzten Sonntag vor dem ersten Advent statt, genau eine Woche vor dem evangelischen Totensonntag. Dieses Datum wurde nach 1945 bewusst gewählt, um genügend Abstand zu Allerheiligen und Allerseelen zu wahren und den Fokus klar auf die Kriegstoten zu legen.

Diese Episode markiert die dunkelste Zeit des Gedenktages: Hitler erklärte ihn 1934 zum Staatsfeiertag namens „Heldengedenktag“. Das ursprüngliche Gedenken an die Trauernden und Opfer wurde durch eine militaristische, heldenverehrende Propaganda ersetzt, die den sinnlosen Tod auf dem Schlachtfeld glorifizierte.

Nach 1945 erfuhr der Tag eine tiefgreifende Neuausrichtung durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Im Fokus steht heute nicht mehr der „Heldentod“, sondern die Mahnung zum Frieden.

Er erinnert an alle Opfer von Krieg, Gewalt, Terror, Flucht und Vertreibung, unabhängig von ihrer Nation.

Die Hauptgedenkstunde findet jedes Jahr im Deutschen Bundestag mit dem Bundespräsidenten und Bundeskanzler statt

Der „Kleine Dienst“ auf Friedhöfen und an Kriegsgräberstätten im ganzen Land, wo Menschen zusammenkommen, um gemeinsam zu trauern und Kränze niederzulegen.

Ähnlich wie der Totensonntag ist der Volkstrauertag in den meisten Bundesländern ein „stiller Tag“. Einschränkungen für öffentliche Unterhaltungsprogramme wahren seinen ernsten und besinnlichen Charakter. Der Volkstrauertag ist somit ein Tag des miteinander, der uns Jahr für Jahr daran erinnert, wie zerbrechlich der Frieden ist und welche Opfer Kriege fordern.