Archiv für den Monat: Juli 2023
Rodener Kirmes früher!
Weitere Fotos auf unserer Webseite: www.rodena.org.
DIE LEGENDE DES HL. DONATUS
Wassermangel bei römischen HeerDonatus = geschenkt Entsendung mit seiner Legion nach Germanien gegen die Markomannen Nach Gebeten erquickte ein Regen die römischen Soldaten Ströme von Wasser ergoss sich über die Feinde Vater Faustus = Befehlshaber des kaiserlichen Heeres
Donatus (= geschenkt) war der nach vielem Gebeten „von Gott geschenkte Sohn“ vornehmer Eltern zu Rom. Der Vater Faustus war Befehlshaber des kaiserlichen Heeres. Auch der Sohn wurde Soldat und bald Offizier. Mit seiner Legion wurde er nach Germanien gegen die Markomannen entsandt.
Das römische Heer kam 174 in arges Gedränge; die Lebensmittel gingen aus und es mangelte an Wasser. Da betete die Legion des heiligen Donatus mit 6666 Mann, lauter Christen, zum Einen wahren Gott – und während ein Regen die römischen Soldaten erquickte, öffnete der Himmel seine Schleusen und goss Ströme von Wasser über die Feinde. Blitze und Hagel töteten eine Menge derselben. Der Sieg war vollständig. Infolge davon wurde jene Legion »die blitzende« genannt.
Kaiser Marc Aurel ernannte den tapferen Donatus zum Befehlshaber seiner
Leibwache und wollte ihn mit seiner Enkelin, der Fürstin Alexandra, vermählen. Da jedoch der Heilige die Ehe ablehnte, weil er sich Gott für immer durch das Gelöbnis der Keuschheit geweiht hatte, wurde er als Christ verfolgt und im Palast der Fürstin nach deren Anstiftung hin enthauptet. Im Jahre 1649 wurden seine heiligen Reliquien in den Katakomben von Rom aufgefunden und von Jesuiten in ihre Kollegiumskirche zu Münstereifel im Bistum Trier 1652 übertragen. Aus obiger Begebenheit ist es erklärlich, dass der heilige Donatus zum besonderen Schutzpatron gegen Blitz und Ungewitter erwählt wurde. Sein Verehrungstag ist der 30. Juni.
QUELLE:
Heiliger Donatus, Soldat und Märtyrer, Chiemgau Blätter, Jahrgang 2018, Nummer 26.
ANMERKUNG:
Das Christentum war niemals eine „Lagerreligion“ gewesen. Erst etwa seit der Zeit des Marc Aurel oder des Commodus hat es christliche Soldaten gegeben. Bis zu dieser Zeit waren christliche Soldaten noch spärlich, und das Christentum hatte sie ergriffen, als sie noch Soldaten waren.
In der Zeit, als die christlichen Soldaten häufiger wurden, forderten die Strengen unter den Gläubigen, die Unvereinbarkeit der christlichen Religion mit dem Soldatenstand darzutun und verlangten von den christlichen Soldaten, dass sie ihren Dienst quittierten oder das Martyrium erleiden sollten. (Adolf von Harnack, Die Mission und Ausbreitung des Christentums in den ersten drei Jahrhunderten, Zweiter Band: Die Verbreitung, Seite 578)
St. Donatus – Ortspatron von Roden
DER KIRWENHANNES RESIDIERT IN RODEN
Seit 11 Jahren wird einer alten Tradition zufolge am Freitagabend vor dem Kirmessonntag in der Winterstr. der Kirwenhannes, früher war das eine mit Stroh gefüllte Puppe in Gestalt eines Mannes, heute ist es eine Schaufensterpuppe zur Eröffnung der Kirmes aufgehängt. Nach dem Aufhängen geht es weiter mit einem gemütlichen Beisammensein. Mit der Beendigung der Kirmes wurde der „Hannes“ vor Jahrzehnten verbrannt, in der heutigen Zeit wird er am Mittwoch beerdigt.
Der erste Kornkasten
Der erste Kornkasten
In Roden war es bis vor kurzem noch Brauch, am Vorabend des Donatustages zu Ehren des Ortspatrons das erste Korn zu schneiden und daraus einen Kornkasten zu errichten, Noch in den 30er Jahren unseres Jahrhunderts, waren die Kornkasten am zweiten Julisonntag auf allen Rodener Feldern zu sehen. In der heutigen Zeit ist dieser alte Rodener Brauch fast in Vergessenheit geraten und man sieht nur noch ganz vereinzelt einen Kornkasten auf einem Rodener Feld stehen.
Warum dieser Brauch an den Wetterheiligen Donatus geknüpft ist, lässt sich heute nicht mehr Feststellen. Möglicherweise wurde ein althergebrachter Erntebrauch mit den in Roden neu eingeführten Heiligen, auf die Ernte vor Hagel schützen sollte, in Verbindung gebracht. In Roden selbst existiert eine alte Sage, die den Brauch erklärt.
In alter Zeit, als unser Stadtteil noch ein kleines Bauerndorf gewesen, begab es sich am zweiten Sonntag des Sommermonds. Wiederum wie in den Jahren vorher hatte das fromme Kirchenvolk von Roden die hl. Reliquie seines Ortspatrons in einem feierlichen Umgange durch die Fluren getragen und war nun bereit, mit Gebet und Gesang heimzukehren, um im Gotteshaus St. Donatus Dank zu sagen für den Schutz, auf seine Fürbitten hin, den Äckern und Feldern hat angedeien lassen. Da – und manch ängstliches Herz zitterte vor Schrecken – geschah dass sich der Himmel in rasender Schnelle mit dunklen Wetterwolken verhüllte, und ehe sich die Prozession umsehen hatte, rollte der Donner, immer schwerer und drohender zuckten grelle Blitze unheilbringend zur Erde, dann brach ein Sturm los, voll von grausamer Gewalt dass den Menschen den Atem verschlug. Die Schleusen des Himmels aber schienen geöffnet; denn ein Regen, wie er vor dem noch nie erlebt worden war, jagte seine Wasser, reißenden Bächen gleich, hernieder. Weit und breit jedoch war weder Baum, Strauch, noch Hütte gegen solche Unbill Schutz gewährt hätten. Doch nein, dort auf dem Acker standen wirklich und wahrhaftig ein paar Kornkasten! Sie gehörten einem armen Bauern. Acht Kinder hatte er, und acht hungrige Mäuler wollten gesättigt werden. Da aber Mehl und Korn vorzeitig zur Neige gegangen waren, hatte der treubesorgte Familienvater, um neues Brot zu schaffen, bereits jetzt schon die Sichel auf’s Feld getragen. Und nun boten seine Kornkasten willkommenen Schutz, vor allem dem greisen Pfarrherrn, der die Reliquie des Heiligen trug. Priester und Volk wandten sich aber zudem in flehendlichem Gebet an ihren Ortspatron heißer und inniger als jemals zuvor rang sich von ihren Lippen die Bitte:. Heiliger Donatus bitt Gott für uns!
Wenn der Himmel Zorn erglüht Feuerpfeile wirft die Macht wende ab die Todessperre, scheuch die schwarze Wetternacht, Hl. Donatus, Ora pronobis!, und siehe, schneller als gekommen, verlief sich das Unwetter seitdem aber so sagen die alten Leute ist es in Roden ungeschriebenes Gesetz, das am Donatustage die ersten Kornkasten stehen. Die Pfarrer in Roden nach der ersten urkundlichen Erwähnung des Donatuskultes (Nikolaus Bildhauer, Pfarrer in Roden 1756 – 1763) und Johann Altmaier (Pfarrer in Roden 1763-1794)
Vgl.: Mangold, Karl: Der 1. Kornkasten
Quelle: Geschichte der Kreisstadt Saarlouis, Band 6
Roden – Traditionsbewusstes Dorf und moderner Stadtteil.)
Autor: Marc Finkernberg
der Saarbrücker Landtag
Die Saarbrücker Casinogesellschaft, entstanden 1796 aus der geselligen Zusammenkunft von Händlern und Kaufleuten in Saarbrücken, entschloss sich Anfang der 1860er Jahre zueinem Neubau. Die prosperierenden Geschäfte der beginnenden Industrialisierung an der Saar erlaubten es, einen der renommiertesten Vertreter des späten Klassizismus und frühen Historismus, den Kölner Stadtbaumeister Julius Carl Raschdorff (1823 – 1914) für den Entwurf zu verpflichten. Als Sieger des Archi-tektenwettbewerbs schuf er den Rahmen fürdie gesellschaftlichen Bedürfnisse der Casinogesellschaft.
1864 – 1866 entstand an derHerrenallee (heute Franz-Josef-Röder-Straße)ein repräsentativer zweigeschossiger Solitärbau mit Parkanlage in Fortführung des benachbarten barocken Schlossgartens. Der Rückgriff aufgriechisch- römische Gestaltungsformen und die Anlehnung an Villenbauten der italienischen Renaissance prägen das Erscheinungsbild desCasinogebäudes. Im Keller befand sich neben Wirtschaftsräumen der respektable Weinkeller mit Probierstube, im Erdgeschoss konnte man vom großen Gesellschaftszimmer auf die Gartenterrasse treten. Kleines Gesellschaftszimmer, Billardzimmer und ein Lese- und Bücherzimmer sowie ein Buffetzimmer mit Speisenaufzug er-gänzten das Raumprogramm. Im Obergeschossbefand sich der Tanzsaal mit Musikergalerie.
Textquelle: Saarland.de