Eine Zeitreise ins Jahr 1955:
Mit einem festlichen Auftakt startete am 17. September in der Victor’s Residenz, The Club, eine besondere Zeitreise: die Ausstellung zum 70. Jahrestag der Volksbefragung über das Saarstatut. Die Gäste erwartete ein abwechslungsreiches Programm, das Geschichte nicht nur zeigte, sondern lebendig werden ließ.
Den festlichen Rahmen setzte die Eröffnung durch Rosa-Maria Kiefer-Paulus, Vorsitzende des Rodena Heimatkunde Vereins. Sie unterstrich, warum diese historische Zäsur bis heute die Identität des Saarlandes prägt. Oberbürgermeister Marc Speicher griff diesen Gedanken auf und würdigte die folgenschwere politische Weichenstellung von 1955.
Ein absoluter Höhepunkt des Abends war der sehr persönliche Beitrag von Dr. Christine Reiter, Enkeltochter des ersten saarländischen Ministerpräsidenten Johannes Hoffmann (JOHO). Sie entführte das Publikum mit privaten Kindheitserinnerungen an ihren Großvater in eine bewegte Zeit und gewährte intime Einblicke in das Leben der schillernden Politiker-Persönlichkeit.
Im Anschluss tauchten die Gäste in den Saal New York ein, wo die Ausstellung auf 60 großformatigen Tafeln das Leben Hoffmanns und die historischen Hintergründe der Volksbefragung detailreich dokumentierte. Die tief beeindruckten Besucher ließen den Abend bei angeregten Gesprächen bis in die späte Nacht ausklingen.
Das Programm war auch am Samstagabend prominent besetzt: Helmut Grein referierte vor vollem Haus über „Das Saarland in der Nachkriegszeit“. Sein Vortrag zeichnete ein packendes Bild von der französischen Besatzungszone über den autonomen Saarstaat bis hin zur Rückkehr in die Bundesrepublik Deutschland.
Am Montagmorgen hieß es dann: Geschichte zum Anfassen für die jüngste Generation! Schüler der Römerbergschule Roden besuchten die Ausstellung und lauschten einem altersgerechten Vortrag von Rosa-Maria Kiefer-Paulus. Der Höhepunkt für die Kinder: Sie durften das historische saarländische Wappen künstlerisch gestalten. Die drei schönsten Werke wurden prämiert. Die Gewinner erhielten eine Urkunde, ein Geschenk und alle Nachwuchskünstler gingen stolz mit einem kleinen Geschenk nach Hause.
Weiter ging es am Dienstag mit Michael Altmeyers Analyse „Von der Volksbefragung zur kleinen Wiedervereinigung“. Anschaulich, unterstützt von historischen Bildern, zeigte er den Abstimmungskampf im Saarland und seine weitreichenden Folgen auf.
Ein besonderer Moment war der Donnerstag, der 23. Oktober – auf den Tag genau 70 Jahre nach der historischen Volksbefragung. Gezeigt wurde vor ca.60 Gästen der Dokumentarfilm „Deutsch ist die Saar – was nun?“ aus dem Jahr 1949.
Auch eine Klasse des Stadtgarten-Gymnasiums nutzte die Gelegenheit und besuchte mit ihrem Geschichtslehrer am Montag die Ausstellung. Mit einem Fragebogen bewaffnet, machten sich die Schülerinnen und Schüler auf die Suche nach den Antworten in der spannenden Ausstellung.
Mit dem Ende der Ausstellung am Montagmittag ging eine äußerst erfolgreiche und informative Veranstaltungsreihe zu Ende, die mit über 1.100 Besuchern ein echtes Highlight in Saarlouis darstellte.
Unser besonderer Dank gilt der Victor’s Residenz, dem Residenzdirektor Jan Zwetsch, Angelika Göstl von der Residenzleitung sowie dem gesamten Team für die außerordentlich engagierte und herzliche Unterstützung, die zum Gelingen dieser Reihe maßgeblich beigetragen hat.







