Großer Markt

Der Große Markt in Saarlouis, ab 1680 unter Vauban als „Place d’Armes“ gebaut, misst von Gebäude zu Gebäude 144 m x 143 m, 2,06 ha, also in streng quadratisches Gleichmaß, zudem geordnet weitläufig, denn vier Brunnen zeigen genau die Himmelsrichtungen an, ein Beleg, dass die Stadt am Reißbrett entworfen wurde. Er war gegenüber der übrigen Fläche der Stadt, die von Stadttor zu Stadttor nur 450 m maß, stark überdimensioniert. Vorbilder für die Platzgestaltung gab es schon, mittelalterliche Städte in Flandern (Brügge, Ypern), Brüssel in Brabant oder italienische Städte wie Florenz, Venedig und Padua.

„Vue et Perspective de la Place d‘Armes de Sarrelouis suivant le Projet“ nannte Vauban seinen Entwurf. Mit der Achse Kirche-Gouverneursamtssitz, wo der Vertreter des Königs residierte, demonstriert der Platz, „Place d‘Armes“ genannt „…als gestaltete Einheit Größe und Herrschaft des Königs. Die von Vauban konzipierte barocke Raumgestaltung gründete auf dieser geordneten, durch die Art der Anlage der gleich aussehenden Bauten beeindruckenden Erscheinungsbild“, so in der Baugeschichte von Saarlouis 1890, S.24f, nachzulesen und zu sehen. 12 Straßen öffneten den Zugang zu allen Einrichtungen der Stadt. „Was einem Fürsten Anstoß und Anregung liefern sollte – der freie Raum…, die sorgfältig bedachten Perspektiven, die in diesem leeren Rahmen herrschende relative Stille, die Konzentration der Gewalten ringsum – hat auch für den Mann aus dem Volk bis heute seinen Reiz behalten“, so heißt es im Ausstellungskatalog „Saarlouis 1680 – 1980“, 72f.

Vauban-Entwurf 1680; "1890 Saarlouis wächst über seine Festungsmauern hinaus", Katalog 1990, 25
Vauban-Entwurf 1680; „1890 Saarlouis wächst über seine Festungsmauern hinaus“, Katalog 1990, 25

Heutzutage ist der Platz größtenteils versiegelt. Ein Klimagutachten hat 2022 ergeben, dass sich die Asphaltfläche auf über 60° aufheizt! Und in meinen 36 Jahren über dem Markt im zweiten Stock des Rathauses musste ich jedes Jahr mit ansehen, wie Platanen ersetzt werden mussten, zum Ende hin immer mehr, einmal mussten 13 Bäume gefällt und neue gesetzt werden. Grund, Stress, kaum unversiegelte Fläche und jedes Jahr ein Formschnitt. Weiterlesen… Großer Markt weiterlesen

Stadtführungen in Saarlouis

Die Tourist-Info macht mit folgendem Text auf Stadtführungen aufmerksam:
„Stadtführungen sind die ideale Möglichkeit, sachkundig und unterhaltsam in die spannende Saarlouiser Geschichte einzusteigen und gemeinsam mit erfahrenen Gästeführern die beliebtesten Orte der Stadt zu erkunden.“
Dazu mal eine verfügbare Statistik aus 2023, 116 gebuchte Führungen wurden durchgeführt, dazu 51 offene Führungen, insgesamt nahmen 2.837 Personen teil. Verschiedene Sonderführungen gab es auch, so eine stark nachgefragte Führung entlang der Ringstraßen. Beim alten Friedhof sucht man nicht vergeblich, die Volkshochschule Saarlouis bot zwei Führungen an, aber bei einer üblichen Stadtführung ist es nicht möglich, ihn anzusteuern, ebenso wird die jüdische Geschichte der Stadt  nur gelegentlich beleuchtet.  Aktiv dürften noch etwas mehr als 15 Gästeführer und Gästeführerinnen sein, wie sie offiziell heißen. Alle hatten eine Ausbildung mit Zertifikat absolviert, ob jetzt Kunsthistorikerin, Historiker, Amtsleiter der Stadt oder sonstige Interessierte, wobei der Leiter der städtischen Denkmalpflege, Jürgen Baus,  des Öfteren Festungsführungen ohne Zertifikat durchführt.  Drei ehemalige Amtsleiter der Stadt, zertifizierte Gästeführer, sind auch noch aktiv.  weiterlesen …
Die Replik der alten Kommandantur,  ab 1973 neu gebaut und 1976 vollendet,
Blick in die Schleusenkammer der alten Schleusenbrücke, 1777
Vom Kleinen Markt aus wurde ab 1890 die „Neue Stadt“ gebaut. Dieses wunderbare Haus Lisdorfer Straße 2 wurde 1900 errichtet.

Besichtigung des Rodener Friedhofes.

Einladung:

Alle interessierten Bürger sind herzlich eingeladen!

Wir weihen ein Grabdenkmal ein, das an die Verstorbenen erinnert, die auf dem alten Kirchhof am heutigen Marktplatz lagen. Die Gebeine der Verstorbenen wurden Ende der 1930er Jahre des vorigen Jahrhunderts exhumiert, auf den neuen Friedhof gebracht und dort in einem Massengrab neu beigesetzt. Darunter auch die Gebeine der drei Seelsorger, die in der alten Dorfkirche wirkten. In einer Kooperationsveranstaltung mit der VHS Saarlouis laden wir zu einer Führung über den Rodener Friedhof ein. Gleich zu Beginn wird das Grabdenkmal enthüllt und eingeweiht. Der Rodener Geschichtskreis will mit dieser Aktion die Verstorbenen (es handelt sich um die Gebeine aus etwa 400 Gräbern) aus dem Meer des Vergessens hervorholen und darüberhinaus ein Zeichen gegen den Niedergang der Friedhofskultur setzen.

Zeigen Sie sich bitte solidarisch und nehmen Sie an der Einweihung teil.
Ort: Friedhof Roden
Mathiasstraße, Tor 1 (unten)
Zeit: Samstag, 26. Oktober 2024, 14:00 Uhr

Anmeldung bitte bei der VHS Saarlouis, Email vhs@saarlouis.de oder bei Alois Rau, Tel. 0177/352824

Vortragsreihe Sportgeschichte in Saarlouis

Die faszinierende Geschichte der Turnvereine und ihre enge Verbindung zu politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen wurde am 15. Oktober 2024 in einem spannenden Vortrag von Johannes Ney und Andreas Julien beleuchtet. Sie erzählten die Geschichte des TSV Ford Saarlouis Steinrausch Fraulautern 1878 e.V., der trotz anfänglicher Schwierigkeiten erst 1878 gegründet werden konnte.

Andreas Julien und Johannes Ney

Turnvereine spielten zu Kaiserszeiten und später eine bedeutende Rolle in Deutschland. Sie förderten nicht nur die körperliche Ertüchtigung, sondern auch die nationale Einheit und den Patriotismus. Die Deutsche Turnerschaft, als Dachverband der bürgerlichen Turnvereine, unterstützte patriotische Gesinnungen und Kriegsanstrengungen. Viele Turner meldeten sich freiwillig zum Kriegsdienst, und die Vereine organisierten Spendenaktionen für Soldaten und deren Familien.

Michael Hoen, Andreas Julien, Johannes Ney, Dieter Kirsch, Georg Jungmann

Nach den Kriegen wurden viele Turnvereine aufgelöst oder neu gegründet, um den demokratischen Geist und die Traditionen der Turnbewegung wiederherzustellen. Die Geschichte der Turnvereine zeigt eindrucksvoll, wie eng Sport und Gesellschaft miteinander verknüpft sind.

Der TSV Ford Saarlouis Steinrausch Fraulautern 1878 e.V. ist ein vielseitiger Turn- und Sportverein in Saarlouis, der sich aus den Verschiedenen Turnvereinen aus Fraulautern gebildet hat. Gegründet im Jahr 1977, zählt der Verein heute über 1200 Mitglieder und bietet ein breites Spektrum an Sportarten und Freizeitaktivitäten für alle Altersgruppen. Zu den Sportangeboten gehören Tischtennis, Volleyball, Tennis, Rock’n’Roll, Radtouren, Leichtathletik, Kinder- und Jugendturnen, Gymnastik, Fit ins hohe Alter, Boule, Badminton, Artistik, Aerobic, Frauenabteilung, Power Fit, Judo, Taekwondo und vieles mehr.

Der Verein ist nicht nur für seine sportliche Vielfalt bekannt, sondern auch für seine erfolgreiche Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben und Meisterschaften. Ein Beispiel hierfür ist der Erfolg von Santiago Kalkes, der bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften 2024 des DTB in Thaleischweiler die Silbermedaille gewann.

Mit einer eindrucksvollen Bildschirmpräsentation brachten Andreas Julien und Johannes Ney dem interessierten Publikum die Geschichte und Gegenwart der Fraulauterner Turnvereine näher.

Amtseinführung des neuen Saarlouiser Oberbürgermeister Marc Speicher

Am heutigen Vormittag fand im Theater am Ring die feierliche Amtseinführung des neuen Oberbürgermeisters von Saarlouis, Marc Speicher, statt. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und zog zahlreiche Gäste an.    weiterlesen …

Tag der offenen Tür im Kreisarchiv

Am 6. Oktober 2024 fand die feierliche Eröffnung  „Tag der offenen Tür“ im Kreisarchiv des Landratsamtes Saarlouis statt. Zahlreiche Besucher und Ehrengäste versammelten sich, um an diesem besonderen Ereignis teilzunehmen und die vielfältigen Programmpunkte zu erleben. In Vertretung des Landrates ging Walter Klein auf die vielfältige Arbeit der Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V.

Walter Klein in Vertretung des Landrates im Gespräch mit Michael Hoen

Ein Highlight der Veranstaltung war die Ausstellung über Max Scheid. Geboren 1856 in Saarlouis und verstorben 1944 in Heppenheim, war Scheid ein bedeutender Autor und Kunstmaler. Er ist bekannt für seine Werke „Saalujer Vozehlcher“ und „Bilder aus Alt Saarlouis“. Zudem war er Direktor der Kristallerie Wadgassen. Die Ausstellung bot einen tiefen Einblick in sein Leben und Schaffen.

Im Rahmen der Veranstaltung präsentierten sich unsere Mitgliedsvereine:

  • Verein für Mundart und Geschichte Beaumarais e.V.
  • Verein für Geschichte und Heimatkunde Fraulautern e.V.
  • Rodena Heimatkundeverein Roden e.V.
  • Verein für Heimatkunde Lisdorf e.V.
  • Heimatkunde- und Geschichtsverein Picard e.V.
  • Verein für Heimatkunde Saarlouis-Neuforweiler e.V.
  • Rodener Geschichtskreis e.V.

Diese stellten ihre Arbeit und Projekte vor und boten den Besuchern die Möglichkeit, mehr über die lokale Geschichte und Kultur zu erfahren.

Ein weiterer Programmpunkt war die Vorstellung der familienkundlichen Bestände im Kreisarchiv. Interessierte konnten sich über die umfangreichen Sammlungen und Forschungsmöglichkeiten informieren.

Die Totenbildsammlung mit wichtigen Lebensdaten eines Verstorbenen wurde ebenfalls präsentiert. Diese Sammlung bietet wertvolle Einblicke in die lokale Geschichte und die Traditionen der Region.

Die Heimatvereine boten ihre eigenen Publikationen zum Verkauf an. Besucher hatten die Gelegenheit, Bücher und Schriften zu erwerben, die sich mit der Geschichte und Kultur von Saarlouis und Umgebung beschäftigen.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Bücherflohmarkt, auf dem seltene und antiquarische Bücher angeboten wurden. Bücherliebhaber konnten hier wahre Schätze entdecken und ihre Sammlungen erweitern.

Die Veranstaltung in Saarlouis war ein voller Erfolg und bot den Besuchern eine Vielzahl an interessanten Programmpunkten und Einblicken in die lokale Geschichte und Kultur.